Recap DrupalCon 2024 in Barcelona
Das Highlight für Drupaler in diesem Frühherbst war sicherlich die DrupalCon Europe, diesmal im wunderschönen Barcelona. Von unserer Agentur war ein fünfköpfiges Team aus Development und Projektmanagement vor Ort. Aus diesen beiden Disziplinen und Perspektiven kommt auch unsere Recap: Stefan und Vincent blicken zurück auf die DrupalCon 2024 und schildern ihre persönlichen Eindrücke.
Stefan, Leiter IT & Entwicklung:
Was die Drupal Community so besonders macht
Drupal hat eine ungemein starke und aktive globale Community. In Barcelona waren etwas mehr als 1.100 Teilnehmende vertreten, was für eine Konferenz außergewöhnlich viel ist. Nur etwa ein Viertel von ihnen war das erste Mal dabei – ziemlich beeindruckend, finde ich.
In der Community wird viel Wert auf einen möglichst einfachen Einstieg in die Beteiligung am Content Framework Drupal gelegt. Und so gab es zahlreiche „Contribution“-Vorträge für alle Einstiegsvarianten. An unserem Abreisetag fand sogar ein spezieller Contribution Day statt, der ausschließlich dazu diente, sein Gebiet in der Drupal Community zu finden. Das habe ich so noch in keiner anderen Community gesehen. Die Themen waren breit genug gestreut, um auch Nicht-Entwicklern genügend Material zu bieten.
Cybersecurity und künstliche Intelligenz
Neben dem Austausch mit meinen Kolleginnen und Kollegen sowie den Gesprächen mit neuen Kontakten war definitiv die KeyNote von Theodor Ragnar Gislason mein Highlight in Barcelona. Der ehemalige Hacker und Nicht-Drupaler berichtete in seinem Vortrag „Defend Iceland“ aus seinem Leben sowie über die mit 2,3 Millarden Euro von der EU geförderten Maßnahmen Islands im Kampf um Cybersecurity. Der Erfolg versprechende Community-Driven-Ansatz setzt sich erfrischend vom deutschen Behördentum ab. Theodor Ragnars Beitrag fand ich bewegend und beeindruckend.
Viele Erkenntnisse nahm ich auch zum Thema Künstliche Intelligenz mit. Die Integration von AI wird in Drupal massiv vorangetrieben und die Entwicklung konsolidiert. Mir gefällt daran insbesondere das agnostische Vorgehen, also dass man wirklich jede und auch zeitgleich mehrere KI Engines anbinden kann. Man geht dabei weit über die bisher bekannten Integrationsvarianten hinaus. Es gibt zig Submodule wie AI Search, AI Automate, AI CKEditor, die alle einen Mehrwert für das CMS bilden werden.
Bei UEBERBIT nehmen wir die AI-Integration in Drupal genauestens unter die Lupe und schauen uns die Vorteile für unsere Kundschaft an. Technologisch sind wir hier auf einem guten Stand im Vergleich mit dem Branchen-Umfeld, auch unabhängig von der Drupal-Entwicklung. Wir freuen uns auf viele Projekte, die wir in Zukunft in diesem Bereich umsetzen.
Highs and Lows
Das Thema zur „Marke Drupal“ schlechthin war in Barcelona eindeutig Drupal Starshot, eine Initiative, die die zukünftige Standardvariante von Drupal (genannt Drupal CMS) werden soll. Ziel ist es, eine leichtgewichtige Drupal-Version zu erstellen, die den Einstieg zur Umsetzung von Websites deutlich vereinfachen soll. Man hat erkannt, dass dies der größte Vorteil beispielsweise von Joomla oder WordPress ist und möchte hier natürlich gleichziehen.
Leider sind wir aufgrund einer zweistündigen Verspätung von Lufthansa und einem Stau auf dem Flughafenzubringer erst viel zu spät am ersten Konferenztag angekommen. Das war schade und läuft hoffentlich das nächste Mal besser.
Vincent, Projektmanager:
Management und Kalkulation von Projekten
Auch für das Projektmanagement gab es viele interessante Themen und Impulse bei der DrupalCon 2024. Ich konnte viele Eindrücke und Erfahrungen von agilen Arbeitsweisen sammeln, besonders in einem Vortrag über Product-centered Mindset. Dabei geht es darum, eine Web-Anwendung weniger als abgeschlossenes Projekt zu betrachten, sondern mehr als lebendes Produkt, an dem kontinuierlich gearbeitet und das anhand von Feedback immer weiter verbessert wird. Der Fokus liegt hier klar darauf, maximalen Value durch das generierte Produkt zu schaffen.
Auch sehr spannend waren Impulse zur PERT-Formel, die helfen soll, große Projekte mit vielen Unklarheiten zu kalkulieren.
Einblicke und Learnings
Für mich war der stärkste Moment auf der Konferenz die Keynote „Drupal Initiative Leads“, bei der aus unterschiedlichen Bereichen der Open Source Community berichtet wurde. Menschen aus verschiedenen Ländern präsentierten, was sie gerade an Drupal verbessern und neu entwickeln. Das zeigte ein beeindruckendes Bild davon, wie breit aufgestellt und leidenschaftlich die Drupal Community ist.
Was ich bestimmt direkt umsetzen werde, sind die Erkenntnisse zu agilen Ansätzen: In einem Vortrag wurden Wasserfall-Projekte und agile Projekte gegenübergestellt und die Vorteile von Agile Management für beide Seiten – Kunden und Agentur – herausgearbeitet. Dabei wurden auch konkrete Vertragsmodelle sehr praxisnah vorgestellt. Mein Ziel ist es definitiv, das verstärkt bei Auftraggebern von UEBERBIT anzuwenden. Ich bin überzeugt, dass die agile Arbeitsmethode bei vielen unserer digitalen Lösungen den besten Value erzielen kann.
Aus Barcelona habe ich mitgenommen, dass Drupal ein breiteres Publikum erreichen möchte und dafür auf Erleichterungen im Page Building und mit AI setzt. Schwer beeindruckt hat mich auf jeden Fall, wie lebendig, innovativ und engagiert die Community hinter Drupal ist.
Wenn ihr Lust auf noch mehr Impressionen aus Barcelona habt, dann seht euch unser Video hier an.
Über die Autoren
Stefan Scholz und Vincent Horlacher
Stefan ist seit vielen Jahren bei UEBERBIT in leitender Position im Bereich IT/Entwicklung tätig, Vincent gehört dem Projektmanagement an. Für beide ist Drupal eines der wichtigsten Frameworks im Tech Stack der Agentur.