Verdammt lang her …

Guttenberg-Affäre, Fukushima, Prinz William heiratet seine Catherine – alles verdammt lange her? All diese Dinge passierten 2011. Im selben Jahr als Drupal 7 herauskam und sich als eines der führenden Content-Management-Systeme etablierte.

Nachhaltiger Invest

Am 3. Juni 2020 soll nun die neueste Version des CMS, die Version 9, herauskommen. Der so genannte Community Support für die Version 7 soll im November 2021 enden, und damit werden es zehn Jahre gewesen sein, die das System Nutzern zuverlässige Dienste leistete. Zehn Jahre, das ist in der IT eine halbe Ewigkeit. Wer sich also für dieses System entschlossen hat, kann sich über eine nachhaltige Investition freuen – sollte aber weiterdenken.

Was bringt die Zukunft?

Bevor wir auf Drupal 9 eingehen, schauen wir noch einmal auf die aktuelle Version 8. Diese brachte 2015 entscheidende Vorteile gegenüber der Vorgängerversion. Dazu gehörten neben mehr Sicherheit und Schnelligkeit im Seitenaufbau auch mehr Gebrauchsfreundlichkeit im Backend und ein starker Fokus auf Mobiltauglichkeit/Responsivität.

Die grundlegenden Veränderungen machten eine einfache Migration von 7 auf 8 etwas aufwändiger – wohl auch einer der Gründe, warum es derzeit noch über 700.000 Drupal 7 Installationen gibt (Stand September 2019). Betreibern der Drupal-7-Installation empfehlen wir dringend, jetzt die Migration zumindest auf Drupal 8 zu planen.

Wozu der ganze Aufwand?

Neben dem absehbaren Ende des Community Supports (und damit dem Ausbleiben bspw. von Sicherheits-Updates und Patches) und den neuen Möglichkeiten von Drupal 8, bietet die Plattform ein deutlich höheres Level an Flexibilität, Stabilität und Performance. Und der nächste Schritt – von 8 auf 9 – ist dann ein vergleichsweise einfacher.

Wenn schon, denn schon … warum nicht die Systemfrage stellen?

Wer bereits mit Drupal arbeitet, kennt die Vorteile und weiß diese zu schätzen. Eine Migration auf ein anderes System wäre mit einem vergleichsweise hohen Aufwand verbunden, den man eher aus elementaren Gründen betreibt:

• Das System kann den Projektanforderungen nicht mehr gerecht werden.
• Das System findet trotz entsprechender Maßnahmen keine Akzeptanz durch die Nutzer.
• Das System erhält keinen Hersteller-Support und erfährt somit keine Weiterentwicklung mehr.
• Das System verstößt gegen die Compliance-Richtlinien.

Auf ein anderes System zu migrieren kostet Geld und Zeit. Bereits implementierte Erweiterungen und Anpassungen müssen neu entwickelt werden, bestehender Content möchte überführt, gelernte und praktizierte Workflows neu erlernt, Paradigmen und Eigenheiten des neuen Systems kennengelernt werden. Und als würde das nicht reichen: Der technische Betrieb und Support muss in der Regel auch durch eine entsprechende Dienstleister- oder Agenturwahl neu organisiert werden.

Update oder Relaunch?

Ein Relaunch bedeutet in den meisten Fällen nicht nur eine technologische Weiterentwicklung. Meist wird gerade durch die Arbeit an inhaltlichen und strukturellen Veränderungen viel Aufwand notwendig. Drupal-Installationen sind nicht zuletzt deshalb so langlebig, weil sie kontinuierlich (auch strukturell) verändert und weiterentwickelt werden. Der bei anderen Systemen übliche Relaunch ist hierfür nicht notwendig.

Auch wenn Drupal 8 auf einer deutlich performanteren Systemarchitektur aufbaut, so ist das Verständnis, wie mit Daten und Informationen umgegangen werden soll, gleichgeblieben. Somit haben wertvolle konzeptionelle Arbeiten auch beim Versionsübergang Bestand.

Ein Update von 7 auf 8 bedeutet eine Investition in die Zukunft, die (siehe oben) bei Drupal ganz schön lange dauern kann. Wer bei 8 angekommen ist, kann gerne weitere fünf bis sechs Jahre ohne Probleme damit arbeiten. Und wer im nächsten Jahr auf die 9. Version setzen möchte, schafft sich eine langfristige Grundlage.